Simone de Beauvoir, geboren am 9. 1. 1908 in Paris. Ihre Eltern – der Vater war Jurist – gehörten zur wohlhabenden französischen Bourgeoisie; nach dem Ersten Weltkrieg lebten sie aufgrund von Fehlspekulationen in eingeschränkten Verhältnissen in der Rue de Rennes. Mit fünfeinhalb Jahren kam Simone auf das katholische Mädcheninstitut, den Cours Dèsir, Rue Jacob, und blieb dort – als Musterschülerin – bis zum Baccalaurèat, dem französischen Abitur. 1925/26 studierte sie französische Philologie am Institut Sainte-Marie in Neuilly und Mathematik am Institut Catholique, bevor sie 1926/27 die Sorbonne bezog, um Philosophie zu studieren. 1928 erhielt sie die Licence, schrieb eine Diplomarbeit über Leibniz, legte – gemeinsam mit Merleau-Ponty und Lèvi-Strauss – ihre Probezeit als Lehramtskandidatin am Lycèe Janson-de-Sailly ab und bereitete sich an der Sorbonne und der Ecole Normale Supèrieure auf die Agrègation in Philosophie vor. In ihrem letzten Studienjahr lernte sie eine Reihe von hervorragenden, später berühmt gewordenen Schülern der Ecole Normale Supèrieure kennen, darunter Jean-Paul Sartre, ihren Lebensgefährten seit jener Zeit. 1929 bestand sie als Zweitbeste (hinter dem Wiederholungskandidaten Sartre) die Agrègation. 1931 – nach zwei Jahren ‚Urlaub‘ in der Nähe Sartres – nahm sie eine Stelle als Philosophielehrerin in Marseille an; 1932–1936 unterrichtete sie in Rouen und ...